Frau Weirich gilt bei allen Mietern in der Ottostraße 23 als freundliche und allen Nachbarn zugewandte ältere Dame. Seit ihrem Achzigsten im vergangenen Jahr überlegt sie immer wieder, ob sie ihre Wohnung im zweiten Stock noch lange halten kann. Denn so schön das alte Haus auch ist, an den Einbau eines Aufzugs hat der sparsame Vermieter bisher nicht gedacht.
Schon oft hat sie darauf spekuliert, dass die Wohnung im Erdgeschoss frei werden könnte, die mit ihren rund 40 Quadratmetern für die dort
lebenden Mieter schon fast zu klein ist. Doch Edda und Jens Richter, die mit ihrem Kleinkind erst vor einem halben Jahr in die Parterrewohnung
eingezogen sind, erwarten nun ihr zweites Kind.
Wie viele andere Familien in dieser Situation, würden sie sich gerne eine größere Wohnung leisten, aber da sie vorübergehend von einem Einkommen leben,
kommt ein Umzug für sie nicht in Frage.
Zwei Wochen nach Paulas Geburt steht eines Abends Maria Weirich aufgebracht bei Jens Richter vor der Tür und weist den überraschten Vater in scharfem Tonfall auf den Kinderwagen im Hauseingang hin, an dem sie mit ihren Einkäufen kaum vorbeikommt. Der bleibt nun, das muss Jens zugeben, dort tatsächlich häufiger stehen, denn in der kleinen Wohnung ist er beim besten Willen nicht mehr unterzubringen. Das sieht auch Frau Weirich ein. Und es kostet Jens nicht viel Überredung, sie dazu zu bringen, gemeinsam einen Brief an den Vermieter aufzusetzen und ihn zu bitten, im Hof vielleicht ein überdachtes Plätzchen für den Kinderwagen einzurichten.
Übung 3 - Alles könnte ganz anders sein
Bilden Sie aus den Vorgaben weitere Sätze zu den drei Textabschnitten. Formulieren Sie irreale Bedingungssätze ohne "wenn" und achten Sie auf die richtige Zeit.