Der deutsche Stammtisch ist ein soziokulturelles Phänomen, mit dem unterschiedliche Dinge verbunden werden. Neutral gesagt ist ein Stammtisch die lockere Zusammenkunft einer Gruppe von Menschen zu einer festen Zeit in einem Lokal, oft an einem festen Tisch, dem Stammtisch. Als typisches Klischee denkt man dabei vor allem an den ländlichen Raum, an reine Männerrunden mit schlichter Weltsicht; daher kommt auch der Ausdruck „Stammtischparole“ für vereinfachende, populistische Aussagen. In der Stadt verbergen sich in jüngerer Zeit hinter Stammtischen oft Zusammenkünfte von Menschen mit sehr speziellen Interessen, die sich bzw. den Stammtisch meist über das Internet finden. Da gibt es Strick-Stammtische, Veganer-Stammtische, VW-Bus-Stammtische, Spiele-Stammtische, ... Ziel ist immer der Austausch mit Gleichgesinnten.
Der österreichische Autor Wolf Haas, 1960 geboren, hat mit seinen Krimis etwas ganz Neues geschaffen. Dabei sind es weder die Hauptfigur, die besonders originell ist – der Privatdetektiv Simon Brenner –, noch die Handlungen seiner Mordfälle. Nein, es ist der literarische Stil, in dem er schreibt. Sehr nah an der mündlichen Sprache kreiert er eine besondere Vertraulichkeit zwischen dem Detektiv, dem Erzähler und dem Leser, lässt reichlich Sprachwitz und Gesellschaftssatire einfließen. Bestimmte Wendungen, etwa der stets gleiche Romananfang „Jetzt ist schon wieder was passiert“, sorgen für einen hohen Wiedererkennungswert. Drei seiner Brenner-Krimis erhielten den deutschen Krimipreis, vier wurden erfolgreich verfilmt. Aber auch seine krimi-freien Romane wurden von der Kritik hochgelobt.
Zwischen dem 18. und dem Anfang des 20. Jahrhunderts war die Blütezeit der literarischen Salons. Das waren Treffen von Autoren und anderen Intellektuellen im privaten Rahmen, zu denen stets Frauen einluden – gebildete, meist reiche, oft adelige Frauen. Sie versammelten meist die geistige Elite einer Stadt um sich. Man las aus aktuellen Werken und diskutierte neue Ideen. Viele berühmte literarische Salons wurden zur Talentschmiede für große Autoren. Seit dem Anfang des 21. Jahrhunderts kann man eine teilweise Rückkehr literarischer Salons beobachten, auch wenn sie manchmal anders genannt werden. Auch oder gerade im virtuellen und globalisierten Zeitalter üben intellektuelle Zirkel im privaten Rahmen eine hohe Anziehungskraft aus.
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